Dolphin/Dateiverwaltung

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Dolphin oder Konqueror?

Dolphin ist das Programm zur Dateiverwaltung der Plasma Arbeitsumgebung. Es wurde entwickelt mit dem Ziel ein einfaches und übersichtliches aber auch funktionsreiches Programm zu schaffen.

Konqueror war das Standard-Dateiverwaltungsprogramm früher in KDE 2 und 3. Es ist auch heute noch verfügbar für Leute, die es liebgewonnen haben. Es ist ein Internet-Browser, ein Dateimanager, ein Medien-Betrachter und mehr. Als Dateimanager verwendet es Dolphin über KPart [1] und hat so die volle Funktionalität von Dolphin.

Entdecke die Möglichkeiten

Im ersten Abschnitt geben wir einen kurzen Überblick über Dolphin. Der zweite Abschnitt behandelt verschiedene Lesezeichen-Typen. Im dritten Abschnitt geht es um die Verwaltung von Archivdateien. Der letzte Abschnitt zeigt Ihnen ein paar besonders „coole“ Dinge. Sie können alle Bilder anklicken, um Sie vergrößert zu betrachten.

Einführung

Dolphin ist der Dateimanager von KDE Software Compilation (KDE SC).

Wir zeigen hier, wie man Dolphin für allgemeine Aufgaben des Dateimanagements verwenden und das Programm an die eigenen Vorlieben und Anforderungen anpassen kann.

Wenn Sie Dolphin mithilfe des Kickoff Menüs starten, wird das Startverzeichnis angezeigt - standardmäßig ist das Ihr Home-Verzeichnis.

Eine Datei oder einen Ordner öffnest du durch anklicken. Ob hierzu ein Einfachklick oder ein Doppelklick erforderlich ist, kann unter Systemeinstellungen -> Hardware -> Eingabegeräte -> Maus -> Allgemein eingestellt werden. Einige Distributionen haben den Doppelklick als Standard voreingestellt und andere den Einfachklick.

Wenn du die Maus über ein Datei- oder Ordnersymbol bewegst, erscheint ein Plus- oder Minuszeichen. Wenn du auf das Pluszeichen klickst, wird die Datei der Auswahl hinzugefügt, wenn du auf das Minuszeichen klickst wird sie aus der Auswahl entfernt.

Wenn Sie auf das Plus-Zeichen klicken, wird die Datei bzw. der Ordner zu Ihrer Auswahl hinzugefügt. Sie können mehrere Elemente auf dieselbe Weise auswählen. Das Auswählen von Dateien und Ordnern kann auch durch das Ziehen eines Rechtecks mit der Maus (manchmal auch als „Gummiband“-Methode bezeichnet) geschehen. Das Auswählen und Abwählen ist auch mit Strg + Klick für einzelne Elemente und mit Umschalt + Klick für aneinandergereihte Elemente möglich.

Mehrere ausgewählte Elemente sehen wie folgt aus:

Einen neuen Ordner erstellen: Sie können einen neuen Ordner im aktuellen Verzeichnis mittels eines Rechtklicks Kontextmenü → Neu → Ordner oder der Taste F10 erstellen.

Reiter: Dolphin unterstützt die Verwendung von Karteireitern um mehrere Fenster offen zu haben. Eine neue Registerkarte kann über Datei → Neues Unterfenster (falls Sie die Anzeige der Menüleiste aktiviert haben) mit der Tastenkombination Strg + T oder wenn Sie mit der mittlere Maustaste auf ein Ordnersymbol oder Navigationsknöpfe klicken, geöffnet werden.

Hinweis

Ab KDE 4.7 ist die Menüleiste von Dolphin versteckt, allerdings ist sie leicht wieder sichtbar zu machen. Falls Sie eine Menüleiste bevorzugen, klicken Sie das Kontrollfeld unter Einstellungen -> Menüleiste anzeigen an oder drücken Sie Strg + M.


Dolphin öffnet standardmäßig, wenn Sie auf irgendeinen Ordner klicken. Das Programm kann auch vom Kickoff Menü gestartet werden.

Benutzeroberfläche

Adressleiste

Dolphin beinhaltet ein neues Konzept, mit dem die Adressleiste schneller und präziser verwendet werden kann: die „Brotkrumen“-Adressleiste. Anstatt den kompletten Pfad darzustellen, werden nur die einzelnen Navigationspunkte, beginnend von einem Ihrer Orte, als Knopf dargestellt. Durch Klicken einer dieser Knöpfe gelangen Sie direkt zu besagtem Ordner. Auf diese Art können Sie einen übergeordneten Ordner von einem Unterordner aus rasch erreichen.

Zwischen den Knöpfen, die die Ordner widerspiegeln, befinden sich kleine Pfeile, die ebenfalls Knöpfe sind. Durch Klicken auf einen dieser Pfeile können Sie die Unterordner des jeweiligen Ordners sehen und somit schnell zu ihnen navigieren.

Schnell zwischen Ordnern wechseln


Es gibt ebenfalls eine klassische Adressleiste, die den kompletten Pfad anzeigt. Um diese Ansicht zu verwenden klicken Sie bitte mit der rechten Maustaste auf die Adressleiste und wählen Sie dann Vollständigen Pfad anzeigen. Falls Sie möchten das die Adressleiste zusätzlich bearbeitbar wird, wählen Sie nach dem Rechtsklick Bearbeiten oder drücke die Tastenkombination Strg + L. Wenn Sie in der "Brotkrumen"-Ansicht auf den freien Bereich rechts klicken, ändert sich die Ansicht automatisch zu "bearbeiten". Im "Bearbeiten"-Modus zeigt die Adressleiste ganz rechts ein Häkchen an. Ein Klick auf dieses Häkchen ändert die Adressleiste zurück auf die "Brotkrumen"-Ansicht. Natürlich können diese Änderungen auch über Tastenkombinationen oder über die Menüleiste erfolgen.

Geteilte Ansicht

Dolphin bietet die Möglichkeit, die aktuelle Ansicht zu teilen, sodass zwei Ordner nebeneinander dargestellt werden, wie man es bereits vom Midnight Commander oder Krusader kennt. Dies ist eine sehr bequeme Möglichkeit, um Dateien von einem Ordner zum anderen zu verschieben oder zu kopieren.

Sie können die Ansicht teilen indem Sie in der Werkzeugleiste auf Teilen klicken oder, wenn Sie die Menüleiste sichtbar haben, in dieser auf Ansicht -> Teilen. Eine dritte Möglichkeit ist die Taste F3 zu drücken. Um zu einer ungeteilten Ansicht zurückzukehren, klicken Sie auf Schließen oder drücken Sie nochmals F3. Das "Schließen"-Symbol zeigt ihnen welcher Teil der Ansicht geschlossen wird. Abhängig vom der gegenwärtig aktiven Ansicht wird das "Minus"-Zeichen auf der linken oder rechten Seite des Symbols angezeigt. Die aktive Ansicht wird geschlossen. Das ist besonders wichtig zu wissen, wenn man mit der F3-Taste arbeitet.

Selbstverständlich haben beide Seiten ihre eigene Adressleiste und beide Seiten können unterschiedliche Ansichtsmodi verwenden.

Dateien sortieren

Die Dateien und Ordner im aktuellen Verzeichnis sind standardmäßig alphabetisch sortiert. Die Art der Sortierung kann über den Knopf Sortieren nach in der Werkzeugleiste gewählt werden. In älteren Dolphin-Versionen findet man die Funktion unter Einstellungen -> Sortieren nach.

Die folgenden Sortierkriterien sind unter anderem verfügbar:

  • Dateiname
  • Dateigröße
  • Letzte Änderung
  • Zugriffsrechte
  • Eigentümer
  • Gruppe
  • Dateityp
  • Verknüpfungsziel
  • Pfad

Die Sortierreihenfolge kann geändert werden über Sortieren nach -> A-Z bzw. Sortieren nach -> Z-A. Zusätzlich kann festgelegt werden, ob Ordner in der Sortierung immer oben stehen sollen, durch Auswahl von Sortieren nach -> Ordner zuerst.


Ansichtsmodi

Dolphin unterstützt drei verschiedene Darstellungsweisen der Ordner-Ansicht:

  • Die Symbolansicht zeigt jede Datei und jeden Ordner als ein Symbol mit Namen.
  • Der Kompakte Anzeigemodus ist ähnlich wie die Symbolansicht zeigt die Symbole aber in kompakterer Form an. Damit ist es möglich mehr Ordner und Dateien gleichzeitig auf dem Bildschirm anzuzeigen.
  • Die Detailansicht zeigt eine Liste von Dateien und Ordnern. Zusätzlich gibt sie weitere Informationen zu den einzelnen Dateien und Ordnern wie z. B. das Datum und die Größe.

Zwischen diesen Darstellungsweisen kann innerhalb von Dolphin wie folgt gewechselt werden:

  • Wählen Sie Ansichtsmodus aus dem Menüpunkt Ansicht in der Menüleiste. Dieses funktioniert natürlich nur, wenn die Menüleiste nicht versteckt ist.
  • Wählen Sie Ansichtsmodus über den Einstellungen-Knopf in der Werkzeugleiste.
  • Durch Auswahl der entsprechenden Symbole direkt in der Werkzeugleiste, falls Sie dort nicht ausgeblendet sind.
  • Durch Verwendung der entsprechenden Tastenkombinationen:
    • Strg+1 schaltet in die Symbolansicht,
    • Strg+2 schaltet in den kompakten Anzeigemodus und,
    • Strg+3 schaltet in die Detailansicht

Vorschau als Symbol

Jede Datei und jeder Ordner wird normalerweise durch ein Symbol dargestellt. Es ist aber auch möglich anstelle des Symbols eine Vorschau der Datei anzuzeigen. Diese Funktion wird ein- bzw. ausgeschaltet über die Menüleiste (falls sie nicht versteckt ist) durch Ansicht -> Vorschau oder über den Vorschau-Knopf in der Werkzeugleiste.

Es gibt die Möglichkeit zusätzliche Informationen unterhalb des Symbols anzuzeigen. Diese können ein-/ausgeschaltet werden über Ansicht → Zusätzliche Informationen, wenn die Menüleiste nicht versteckt ist. Eine andere Möglichkeit ist über Einstellungen -> Zusätzliche Informationen in der Werkzeugleiste. Im Prinzip können die selben Kriterien, die als Suchkriterium verfügbar sind, ausgewählt werden.

Für eine bessere Übersicht können Sie die Symbole gruppieren. Dies wird über Einstellungen → Elemente gruppieren in der Werkzeugleiste aktiviert. Falls die Menüleiste nicht versteckt ist besteht auch die Möglichkeit dort über Ansicht -> Elemente gruppieren die Gruppierung zu aktivieren. Jetzt werden die Symbole mittels einer horizontalen Linie getrennt, welche den Name der Gruppe als Überschrift enthält. Die Gruppierung hängt von den ausgewählten Sortierkriterien ab. Diese finden Sie unter Einstellungen -> Sortieren nach.

Detailansicht

In der Detailansicht werden im Gegensatz zur Symbolansicht weitere Informationen angezeigt. Alle Dateien und Ordner werden in einer tabellarisch dargestellt. Das Kontextmenü, das bei einem Rechtsklick auf die Kopfzeile erscheint, erlaubt das Hinzufügen von weiteren Spalten. Mögliche Spalten sind beispielsweise:

  • Dateigröße
  • Änderungsdatum
  • Zugriffsrechte
  • Eigentümer
  • Gruppe
  • Dateityp
  • Verknüpfungsziel
  • Pfad

Die Spalte „Name“ wird immer angezeigt. Durch Klicken auf den Spaltenkopf wird die Ansicht nach dieser Spalte sortiert. Durch Klicken auf denselben Spaltenkopf wird die Sortierreihenfolge umgekehrt.

Die Ordner können in einer Baumstruktur angezeigt werden. Dabei wird ein >-Symbol neben jedem Ordner angezeigt. Durch einen Klick auf dieses Symbol wird der Ordner "ausgeklappt" und alle enthaltenden Unterordner und Dateien werden in der Tabelle eingerückt angezeigt. Ein erneuter Klick auf das Symbol, das jetzt einen Pfeil nach unten anzeigt, führt dazu, dass der Ordner wieder eingeklappt wird. Die Baumstruktur kann über so viele Ordner wie gewünscht ausgeklappt werden. In aktuellen KDE Plasma Versionen ist die Baumstruktur standardmäßig aktiviert. Es lässt sich jedoch abschalten über Einstellungen -> Dolphin einrichten -> Ansichten -> Details -> Aufklappbare Ordner.


Standardansicht für alle Ordner festlegen

Unter Einstellungen -> Ansicht anpassen (bzw. unter Ansicht -> Ansicht anpassen, wenn Sie die Menüleiste nicht versteckt haben) können Sie Ansichts-Eigenschaften für jeden Ordner festlegen und diese zum Standard für alle Ordner machen durch Diese Ansicht-Eigenschaften als Standard verwenden.

Seitenleisten

Dolphin verfügt über mehrere Seitenleisten, die man über das Menü Einstellungen -> Seitenleisten aktivieren kann. Jede Seitenleiste kann am linken oder rechten Rand platziert werden. Um die Leisten zu verschieben, müssen die Seitenleisten vorher entsperrt werden. Hierzu mit einem Rechtsklick auf eine Seitenleiste gehen und im Kontextmenü Seitenleiste entsperren auswählen. Klicken Sie nun auf die Kopfzeile der Seitenleiste und verschieben diese durch "Ziehen und Ablegen". Der Bereich in dem die Leiste abgelegt wird, wird hervorgehoben. Es ist möglich Seitenleisten übereinander zu legen. In diesem Fall kann zwischen den Leisten mittels Reiter unten umgeschaltet werden.

In der Kopfzeile der Seitenleiste befindet sich (bei entsperrten Seitenleisten) ein Knopf. Mit diesem Knopf kann die Seitenleiste geschlossen werden.

Nicht-modale Dialogfenster

Beim Kopieren, Verschieben oder Löschen von Dateien oder Ordnern gibt es keinen eigenen Dialog während der Vorgang stattfindet. Dieser befindet sich unten im Systembereich der Kontrollleiste. Es ist ein Kreis der sich langsam füllt. Ein Klick auf diesen Kreis öffnet das Dialogfenster.

Warnung

Neue Nutzer (und evtl. sogar erfahrene Nutzer), die diese Art der Darstellung nicht gewöhnt sind, können durch diese Darstellungsweise verwirrt werden. Falls Sie umfangreiche Ordner verschieben, kopieren oder löschen, müssen Sie das Symbol im Systembereich beachten um zu wissen wann der Vorgang abgeschlossen ist. Falls Sie dieses nicht tun, könnten Vorgänge, die Sie im Anschluss vornehmen, zu einer unvollständigen Verzeichnisstruktur und damit zu fehlerhaften Dateien führen. Wir habe Sie gewarnt!


Orte

Dolphin verfüght über eine neue Art von Lesezeichen, die Orte genannt werden. Diese befinden sich auf einer Seitenleiste, die aktiviert werden kann über Einstellungen -> Seitenleisten -> Orte. Alternativ können Sie auch F9 drücken. Die vorgegebenen Orte sind gleich denen, die Sie im Anwendungs-Starter Kickoff auf dem Reiter Rechner finden.

Durch Klicken einer dieser Orte wird er im aktuellen Fenster geöffnet. Das Kontextmenü bietet die Möglichkeit zum Bearbeiten und Entfernen derselben. Es ist zudem möglich, Einträge vorübergehend auszublenden.

Das Kontextmenü eines Ordners kann verwendet werden, um diesen Ordner zu den Orten hinzuzufügen. Daher gibt es einen Menüeintrag Zu Orten hinzufügen. Sie können einen Ordner auch auf die Seitenleiste ziehen, um ihn hinzuzufügen.

Die Orte-Seitenleiste beinhaltet auch Einträge von angeschlossenen Wechseldatenträgern, wie USB-Sticks oder CDs. Ein kleines Steckersymbol zeigt an, dass das Gerät eingehängt ist. Das Kontextmenü bietet die Möglichkeit das jeweilige Gerät auszuwerfen.

Die Orte werden als Grundlage für die Brotkrumen-Adressleiste verwendet. Jede Adresse wird in Relation zum nächsten Ordner angezeigt, der sich in den Orten befindet.

Informationen

Die Informationen-Seitenleiste kann aktiviert werden über Einstellungen -> Seitenleisten -> Informationen. Alternativ können Sie auch die Taste F11 drücken. Diese Seitenleiste zeigt eine Vorschau oder ein Symbol der ausgewählten Datei bzw. des ausgewählten Ordners oder der Datei bzw. des Ordners unter dem Mauszeiger. Einige weitere Informationen wie Änderungsdatum, Dateigröße oder der Dateityp der Datei bzw. des Ordners werden ebenfalls angezeigt.

Die Informationen-Seitenleiste bietet die Möglichkeit der Datei eine Bewertung, einen Kommentar und ein oder mehrere Stichwörter zu vergeben. Wenn Dolphin aus der Datei weitere Informationen auslesen kann (wie z. B. bei MP3-Dateien), dann werden diese ebenfalls in der Informationen-Seitenleiste dargestellt.

Die Informationen-Leiste

Tipp

Falls Sie sich fragen warum die Schlagwörter (Titel, Laufzeit, Interpret, etc.) einiger MP3-Dateien fehlen, dann liegt das wahrscheinlich daran, dass die Informationen nicht im Format ID3v2 vorliegen. Sie können ID3v2-Schlagwörter beispielsweise mit dem Programm KID3 hinzufügen.


Ordner

Die Ordner-Seitenleiste stellt das Dateisystem in einer Baumstruktur dar. Sie kann aktiviert werden über Einstellungen -> Seitenleisten -> Ordner. Alternativ können Sie die Taste F7 drücken. Die Baumstruktur bietet die Möglichkeit durch Klick auf das >-Symbol Unterordner auszuklappen bzw. einzuklappen. Durch Klick auf einen der Ordner wird der Inhalt in der aktuellen Ansicht dargestellt.

Konsole

Die Terminal-Seitenleiste ermöglicht die Integration des Terminal-Emulators Konsole in Dolphin. Sie kann aktiviert werden über Einstellungen -> Seitenleisten -> Terminal. Alternativ können Sie die Taste F4 drücken. Diese Seitenleiste ermöglicht es Befehle auf der Kommandozeile direkt in Dolphin einzugeben. Das Terminal öffnet sich direkt in dem Ordner, der in der aktuellen Ansicht angezeigt wird. Mit Umschalt + F4 öffnen Sie Konsole in einem eigenen Fenster.

Dolphin mit aktivierter Konsole

Lesezeichen und Orte

KDE Plasma bietet zwei verschiedene Systeme an benutzerbasierten Verknüpfungen auf verschiedene Stellen des Dateisystems. Die eine wird Orte genannt und die andere wird Lesezeichen genannt. Beide werden jeweils in anderen Dateien gespeichert und haben unterschiedliche Funktionen.

Dieses bietet mehr Flexibilität, aber es macht es auch erforderlich die Unterschiede zu verstehen.

KDE3 Konqueror hat seine Lesezeichen nicht mit anderen Programmen geteilt.

Im Gegensatz zu der Art wie Konqueror seine Lesezeichen damals in KDE 3 gespeichert hat, sind sowohl die Orte als auch die Lesezeichen heute in allen Anwendungen wie auch im Dateimanager Dolphin verfügbar. Mehr dazu später,

"Orte" in Anwendungen

„Orte“ für systemweite Navigation

Es gibt ein paar standardmäßig eingerichtete Orte -

Heimverzeichnis
Netzwerk
Wurzelverzeichnis
Mülleimer

aber Sie können weitere hinzufügen. Klicken Sie dazu im Dolphin mit der rechten Maustaste auf einen einen Ordner und wählen Sie Zu Orten hinzufügen oder ziehen Sie einfach einen Ordner in die Orte hinein.


Lesezeichen zu den Orten hinzufügen


Standardmäßig wird jener Ort in allen Anwendungen zu sehen sein. Wenn Sie einen Ort nur im Dolphin angezeigt haben möchten, klicken Sie mit der rechten Maustaste in der Orte-Leiste auf den jeweiligen Ordner und wählen Sie den Eintrag, um ihn zu bearbeiten. In dem nun öffnenden Fenster gibt es ein Kontrollkästchen für Nur in dieser Anwendung (Dolphin) anzeigen.


Dieser Ort wird nur in Dolphin angezeigt werden


Sie sehen das Resultat dieser Einstellung, wenn sie sich folgende Datei anschauen: ~/.local/share/apps/kfileplaces/bookmarks.xml.

Bei einigen Anwendungen gibt es ebenfalls eine Option im Datei-Menü Ordner zu den Orten hinzuzufügen. Zu diesem Zeitpunkt wird dieses aber noch nicht von allen Anwendungen unterstützt. Wichtig ist nicht zu vergessen, dass die Standardeinstellung ist, dass die Orte in allen Anwendungen unter Datei -> Öffnen verfügbar sind.

Beschränkung nur auf eine Anwendung

Einige Anwendungen erlauben es Ihnen Einträge im Orte-Menü vorzunehmen. Beispielsweise wenn Sie in Gwenview einen Rechtsklick auf einen Ordner unter Orte machen, können Sie die Option Nur in dieser Anwendung (Gwenview) anzeigen. auswählen.


Beschränkung eines Ortes nur auf diese Anwendung.


Falls Sie eine Beschränkung vornehmen möchten und die betreffende Anwendung dieses nicht ermöglicht, ist die einzigste Lösung die Datei ~/.local/share/kfile/bookmarks.xml direkt zu bearbeiten. Unmittelbar vor dem </metadata> -Tag fügen Sie folgende Zeile ein

<OnlyInApp>appname</OnlyInApp>

Lesezeichen in Anwendungen

Lesezeichen aktivieren

Lesezeichen sind in den Dialogen im Standard deaktiviert. Um sie zu aktivieren

  • Gehen Sie im Datei-Menü auf Öffnen oder Speichern
  • Klicken Sie auf das Optionen-Symbol
  • Wählen Sie Lesezeichen anzeigen
Lesezeichen aktivieren

Lesezeichen verwenden

Lesezeichen sind die zweite Gruppe an benutzerbasierten Verknüpfungen auf verschiedene Stellen des Dateisystems. Erinnern Sie sich noch an den Dialog unter Datei -> Öffnen und die Verwendung des Optionen-Symbols? Neben dem Symbol befindet sich nun ein gelber Stern. Dieser ist das Lesezeichen-Verwaltungsmenü.

Verwalten Sie die Lesezeichen der Anwendung hier

Hier können Sie Lesezeichen definieren, die in allen Anwendungen verfügbar sind. Sie werden in einer Datei gespeichert und von allen Anwendungen verwendet, die ein entsprechendes Menü haben: ~/.local/share/kfile/bookmarks.xml

Archiv-Verwaltung in Dolphin

Das Verwalten von Archiven wird nun ganz einfach. Sie brauchen in jedem Ordner in Dolphin nur die Dateien markieren, die Sie zu einem Archiv hinzufügen wollen, und mit der rechten Maustaste klicken. In dem Kontextmenü wählen Sie nun Komprimieren. Sie haben nun die Auswahl zwischen verschiedenen Archiv-Formaten und ob Sie das Archiv in dem aktuellen Ordner erstellen wollen oder ob es an einem anderen Ort gespeichert werden soll.

Neues Archiv erstellen

Analog führt ein Rechtsklick auf ein bestehendes Archiv zu einem Kontextmenü mit der Auswahl Entpacken. Sie können das Archiv in den aktuellen Ordner, in einen selbständig ermittelten Unterordner oder an jeden anderen Ort entpacken.

Sollten Sie weitere Dateien zu einem bereits vorhandenen Archiv hinzufügen wollen, können Sie den Eintrag Mit Ark öffnen wählen und damit das Archivverwaltungs-Programm Ark zur Bearbeitung öffnen. Sie können das Archiv aber auch grundsätzlich wie einen Ordner behandeln und es per Doppelklick öffnen. Nun können Sie Dateien per "Ziehen & Ablegen" hinzufügen.

Vorhandene Archive verwalten

Weitere coole Dinge

Dateizuordnungen in Windeseile ändern

Haben Sie jemals eine Datei mit einem anderen Programm öffnen wollen als jenes das sich aufgrund der Dateizuordnung automatisch öffnet?

Nun, Sie können diese Zuordnung über Systemsteuerung -> Anwendungen -> Dateizuordnungen ändern oder in der Kommandozeile kcmshell5 filetypes eingeben.

Alternativ, falls Sie mehrere Zuordnungen ändern wollen, könnten Sie die *.desktop-Datei direkt bearbeiten. Beispielsweise die Datei /usr/share/applications/org.gnome.Builder.desktop - Gnome Builder ist mit mehrere Dateitypen verbunden, die evtl. nicht erwünscht sind. Daher die Zeile

   MimeType=application/javascript;   # diese Verbindung wollen wir nicht mehr ....

entweder löschen oder (besser) mit einem # auskommentieren und damit ungültig machen. Auch die Zeilen

   InitialPreference=2
   X-KDE-InitialPreference=3

in der builder.desktop-Datei hilft die früheren Dateizuordnungen zu behalten, jedoch nur als zweite oder dritte Option.

Eine dritte und deutlich schnellere Methode zur Änderung der Dateizuordnungen bieten sowohl Dophin als auch Konqueror: Führen Sie einen Rechtsklick auf die entsprechende Datei aus und wählen Sie im Kontextmenü Eigenschaften. Klicken Sie im Reiter Allgemein auf den Knopf Einstellungen zum Dateityp.

In dem sich nun öffnenden Dialog können die Dateizuordnungen des Dateityps bequem geändert werden. Es können Programme hinzugefügt werden und die Reihenfolge geändert werden. Das in der Reihenfolge ganz oben stehende Programm wird bei einem Doppelklick auf die Datei automatisch geöffnet.

Analog gehen Sie bei den Zuordnungen von Ordnern vor. Sie können die beispielsweise Konqueror in der Reihenfolge ganz nach oben schieben um zu erreichen, dass Ordner künftig immer mit Konqueror geöffnet werden. Oder Sie können ein zusätzliches Bildbetrachtungsprogramm hinzufügen, wenn Sie Ordner auch in diesem Programm betrachten wollen.

"Aktionen" im Kontextmenü

Der Menüpunkt Aktionen im Kontextmenü, welches bei einem Rechtsklick auf eine Datei erscheint, ermöglicht eine Reihe weiterer nützlicher Funtionen in Dolphin. Einige Funktionen sind nur bei bestimmten Dateitypen verfügbar. Welche Funktionen grundsätzlich verfügbar sind wird eingestellt unter Einstellungen -> Dolphin einrichten -> Dienste. Einige der möglichen Funktionen sind:

  • eine Bilddatei in ein anderes Format umwandeln
  • Dateivorschau
  • Download einer entfernten Datei mittels KGet
  • signieren und/oder verschlüsseln einer Datei abhängig davon welche Verschlüsselungs-Software installiert ist.

Audio-CD-Stücke kodieren und kopieren

  • Legen Sie eine Audio-CD ein
  • Navigieren Sie zu dieser CD im Dolphin: sie wird als „Laufwerk“ in Ihren Dolphin-„Orten“ auftauchen. Sie können Sie alternativ erreichen, indem Sie „audiocd:/“ in die Adressleiste eingeben.
Dolphin zeigt den Inhalt einer Audio-CD

Man kann sehen, dass Dolphin für jedes Stück eine WAV-Datei bereithält sowie:

  • einen CDA-Ordner, der die Index-Informationen im üblichen CDA-Format enthält,
  • einen „Komplette CD“-Ordner, in dem eine Datei jeden Formates (.cda, .flac, .mp3, .ogg, .wav) ist, die alle Stücke beinhaltet,
  • einen FLAC-Ordner, der alle Stücke im FLAC-Format beinhaltet (Verlustfreies Format),
  • einen Informations-Ordner, der die CDDB-Informationen enthält,
  • einen MP3-Ordner, in dem sich die Stücke im MP3-Format befinden,
  • einen Ogg-Vorbis-Ordner, der die Stücke im OGG-Format enthält.

Sie müssen dann nur noch den Ordner Ihrer Wahl im bevorzugten Format irgendwohin kopieren, um die konvertierte Variante Ihrer CD zu erhalten!

Die kürzlich gespeicherte Dateien als Standard-Ordner

Haben Sie ihre kürzliche gespeicherten Dateien immer sichtbar in Dolphin

Sie können Dolphin (sofern Baloo im Hintergrund läuft) so einstellen, dass die kürzlich gespeicherten Dateien beim Start von Dolphin automatisch angezeigt werden. Gehen Sie hierzu unter Orte auf Kürzlich Gespeicherte und dann auf z.B. Heute. Nun gehen Sie auf Einstellungen -> Dolphin einrichten -> Start und drücken hier auf den Knopf Aktuelle Adresse verwenden. Künftig wird beim Start der aktuelle Ordner angezeigt.

Externe Links